Abstract
Transgenerationelle Weitergabe von Trauma an die Generationen nach dem Holocaust und dem Nationalsozialismus Kann man die Nachkommen nach dem Holocaust und Nationalsozialismus als " geschädigt " , " traumatisiert " bzw. " sekundär traumatisiert " bezeichnen? Für die Nachkommen der Verfolgten des Holocaust ist das keine Frage. Die durch den Holocaust verursachten Traumata gehen unweigerlich und un-vermeidlich durch die Nachfolgegenerationen hindurch und sind auf ver-schiedene Weise familial und öffentlich wirksam. Über die Folgen von KZ-Aufenthalten für die Überlebenden und über die transgenerationelle Traumaweitergabe gibt es inzwischen zahlreiche Forschungsergebnisse und Literatur. Aber wie sieht es mit der transgenerationellen Weitergabe der Er-fahrungen von (Mit-)TäterInnenschaft und MitläuferInnentum in Deutsch-land und Österreich aus? Nach Rosenthal (1997b) sind die Fantasien über das, was in diesen Familien der Nachkommen verschwiegen wurde und wird, auch in Deutschland und Österreich ein mächtiger Sozialisationsfak-tor. Eingebettet in die Mehrgenerationsforschung wird die transgeneratio-nelle Weitergabe der Geschehnisse aus dem Holocaust und dem National-sozialismus im folgenden Artikel – entlang der Erfahrungen aus einem bila-teralen Forschungsprojekt zwischen Deutschland und Israel – reflektiert und in einigen zentralen Ergebnissen vorgestellt.
Original language | German |
---|---|
Title of host publication | Ein Trauma ist mehr als ein Trauma |
Subtitle of host publication | Biopsychosoziale Tramakonzepte in Psychotherapie, Beratung, Supervision und Tramapädagogik |
Editors | S.B. Gahletner, C. Frank, A. Letner |
Place of Publication | Dresden |
Publisher | Beltz Juventa |
Pages | 20-37 |
Number of pages | 18 |
ISBN (Print) | 978-3-7799-3237-6 |
State | Published - 2 Apr 2015 |